Geschichte

Kloster Frenswegen – Geschichte

Die Gründung des Klosters St. Marienwolde in Frenswegen erfolgte im Jahre 1394. Als Stifter dieses Augustiner-Chorherren-Stiftes gelten u. a. Everhard van Eza, ein bekannter Arzt und Theologe aus Almelo, und der mit ihm befreundete Pastor Heinrich Krull aus Schüttorf. Für das zu errichtende Klosterverkaufte Graf Bernhard von Bentheim aus dem Hause Holland den Chorherren das Bauernerbe Eynoldynck in Frenswegen und gewährte zahlreiche Vorrechte.

Im Jahre 1400 schloss Frenswegen sich der Windesheimer Kongregation an. Diese war 1387 aus der Frömmigkeitsbewegung der Devotio moderna hervorgegangen. Damit endeten Aufsicht und Rechtsprechung (Jurisdiktion) durch den Bischof von Münster.

Das gesamte Klosterleben nahm einen großen Aufschwung. Frenswegen galt -»in allen Gegenden Westfalens als die Schule eines heiligen Lebens-«, als -»paradisum Westfaliae-«‘. Kardinal Nicolaus von Kues, gen. Cusanus, fand 1451 anlässlich einer Visitation 136 Hausbewohner vor. Die Blütezeit dauerte etwa 120 Jahre. Aus dem Kloster Frenswegen gingen eine große Zahl von Prioren und Rektoren hervor.

Zur Klosteranlage: 1394 wurde schon ein Altar geweiht und 1401 kam es zur Aufstellung einer vorbereiteten Fachwerkkirche mit 5 Altären. Danach entstanden die älteren aus Stein errichteten Gebäude. Im Jahre 1445 konnte die spätgotische Hallenkirche mit 9 Altären geweiht werden.

Im Zuge der Reformation, der sich die Bentheimer Grafen anschlossen, nahm die Zahl der Chorherren ab etwa 1500 stetig ab. nach mehrfachen Plünderungen im nieder-ländischen Freiheitskrieg flohen die letzten 1587 in die „Burg Nordhorn. Dort lebten sie bis 1655 (An dieser Stelle entstand später die St. Augustinuskirche).

Unter dem Einfluss des Münsterschen Fürstbischofs van Galen konvertierte der Bentheimer Graf Ernst Wilhelm 1668-  und die Chorherren kehrten in ihr stark verfallenes Kloster zurück. Frenswegen sollte zu einem Zentrum der Gegenreformation werden. Es kam in dieser Zeit zum großen barocken Umbau des Klosters. Im Gefolge der Säkularisation durch Napoleon ab 1803 wurde das Kloster Frenswegen endgültig aufgehoben.

Das Gebäude mit seinen Besitzungen fiel im Jahre 1823 an den inzwischen in den Fürstenstand erhobenen Grafen von Bentheim-Steinfurt.

Ein Teil des Kircheninventars wurde an verschiedene katholische Gemeinden weitergegeben. 1874 wurde der größte Teil der Bibliothek der neu gegründeten Universität in Straßburg geschenkt. 1881 traf ein Blitzschlag die Klosterkirche, die später abgetragen wurde. Einige Kunstwerke konnten gerettet werden.

In der Folgezeit diente das Kloster verschiedenen kurz-fristigen Verwendungen, u.a. auch als Kriegsgefangenen-lager 1871 und Flüchtlingsunterkunft nach dem 2. Weltkrieg.

Im Zusammenhang mit der Gründung der „Stiftung Kloster Frenswegen 1974 wurde 1996 eine moderne Kapelle auf dem Gelände der ehemaligen Kirche gebaut. Teile der alten Fundamente sind noch zu erkennen.

Außerhalb des Klostergevierts wurde im Jahre 2011 der Südflügel in östlicher Richtung im Bereich eines abgetragenen Gebäudes durch einen Anbau verlängert. Alle übrigen Klostergebäude mit dem quadratischen doppelstöckigen Kreuzgang sind bis heute erhalten.

 

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